Plantage Dachau ist der Arbeitstitel für eine interdisziplinäre, künstlerische Auseinandersetzung mit dem Gebiet des ehemaligen sogenannten Kräutergartens in Dachau. Angestoßen wurde die Beschäftigung durch den bildenden Künstler Beo Tomek. Jetzt entstehen in Kollaborationen mit und durch ihn Fotoserien mit der Fotografin Constanza Meléndez, eine Online-Rechercheplattform und im Rahmen der Unpleasant Affairs (Caroline Kapp und Manon Haase) eine performative Intervention, die auf dem SPIELART Festival im November 2023 uraufgeführt wird.
Die 'Plantage Dachau' - 1938 unmittelbar neben dem KZ von der SS gegründet, in München besser bekannt als „Kräutergarten Dachau“ - war mit bis zu 1600 gleichzeitig eingesetzten Gefangenen das größte Arbeitskommando des KZ Dachau. Auf der Plantage kamen viele Gefangene aufgrund der mörderischen Arbeitsbedingungen ums Leben. Ein Großteil der während der Aufbauzeit eingesetzten Gefangenen waren Juden sowie Sinti und Roma. Neben der harten körperlichen Arbeit zeichneten einige wenige als ‚botanische Maler‘ die unterschiedliche Pflanzentypen. Ein für die Zivilgesellschaft zugänglicher Verkaufsladen wurde genutzt, um in Kommunikation mit der Stadt zu treten. Die Gefangenen prägten den Begriff ‚Plantage‘, der ihre Situation klar benannte.
Hier zu sehen sind aktuelle Aufnahmen des sich selbst überlassenen Gebietes von Constanza Meléndez.