Eine Schaukel am Berggipfel, Reste von NS-Ruinen, eine idyllische Landschaft in sattem Grün, Grablichter mit Hakenkreuzen, eine steile Straße, quietschende Bremsen, Frakturschriftzüge, ein plätschernder Bach, ein Dokumentationszentrum, eine Blaskapelle, steinerne Eichenblätter, ein Hubschrauberlandeplatz, ein Fünf Sterne Superior Hotelkomplex, ein Adlerzuchtgehege.
Der Obersalzberg liegt im Süden Deutschlands an der Grenze zu Österreich. Zwischen 1928 und 1945 hatte Adolf Hitler hier seinen zweiten Wohn- und Regierungssitz, seit 1936 das sogenannte “Führersperrgebiet”. Am Berg verfasste er Mein Kampf II, beschloss den Angriff auf Polen und die T4-Aktion. Heute ist der Obersalzberg eine Pilgerstätte für Neonazis, die den Ort glorifizieren, und zugleich ein Magnet für internationalen Massentourismus. Eine komplexe Schichtung und Überlagerung von deutschen Vergangenheiten und mitunter verstörender Gegenwart tritt hier zutage. Die Performance ELECTRIC MOUNTAIN OBERSALZBERG bringt Sie aufgrund anstehender Umbauarbeiten zu einem Atomenmülllager ein letztes Mal an den Obersalzberg, bevor er am 10. Oktober 2022 vorerst wieder abgesperrt wird.
MIT D’salzberger Originalpreißn Musi, Sina Dresp, Nellie Fischer-Benson, Christian Erdt, Jan Großfeld, Caroline Kapp, Julia Nitschke, Katarína Marková, Julia Nowak, Florian Wulff, Stefan Merki, Julia Riedler, Stimmen aus dem Ort und Rosi die Hündin
KONZEPT Caroline Kapp, Manon Haase und Die Blaue Distanz
INSZENIERUNG Caroline Kapp
DRAMATURGIE Manon Haase
HÖRSTÜCK + KONZERT Florian Wulff
RAUM Die Blaue Distanz
AUSSTATTUNGSASSISTENZ Michelle Richter
PRODUKTIONSLEITUNG Sophia Sadzakov
PRODUKTIONSASSISTENZ Leonie Ute Maria Adam
ARTIST SUPPORT Lukas Mutschler, Amina Nouns, Carla Lou Schäfer
DOKUMENTATION KAMERA Rita Hajjar
DOKUMENTATION SOUND Muschirf Shekh Zean
DOKUMENTATION BILD Heike Kansdalowski
ELECTRIC MOUNTAIN OBERSALZBERG ist eine Koproduktion des NFT (Netzwerk freier Theater). Das Projekt wird ermöglicht im Rahmen des Programms »Verbindungen fördern« des Bundesverbands Freie Darstellende Künste, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Gefördert durch den Preis des Körber Studio Junge Regie 2020, der Regiedebütförderung des Kulturreferat München, der Bezirksregierung Oberbayern sowie der Richard Stury Stiftung. Wir danken unserern Unterstützer:innen und dem Institut für Zeitgeschichte München und der Dokumentation Obersalzberg.