Die Arbeit Blut und bodenständig beschäftigt sich mit dem Landschaftsarchitekten Alwin Seifert (1890–1972). Früh vertrat Seifert natürschützerische Ideen und konnte diese im Nationalsozialsozialismus als »Reichslandschaftsanwalt« prominent vertreten. Er verknüpfte diese Ideen mit seinen völkischen, rassistischen und antisemitischen Ansichten einer »bodenständigen Gartenkunst« — während seiner Karriere im Nationalsozialismus explizit, in der Nachkriegszeit chiffriert in Verschwörungsmythen. Zeitlebens fungierte er als Lobbyist für die biologisch-dynamische Landwirtschaft und hing esoterischen Ideen an.
Gerfördert durch die Steiner Stiftung, das Kulturreferat München im Rahmen von Stunde Null wie die Optionsförderung des Kurlturreferat München in der Sparte Darstellende Künste.
Im Rahmen der Ausstellung Ein Haus ohne Mauern bauen fand eine konzertante Intervention der Spontan-Band Dark Garden statt. Moritz Appich, Caroline Anne Kapp und Carla Lou Schäfer entschlüsseln in ihrer Intervention die Installation und legen weitere Verstrickungen von Seifert in der Nachkriegszeit offen. Typo- und topographische Gegebenheiten lassen sie von München bis zum Ammersee driften. Am Ende stoßen sie auf das orffsche Rad der Futura und geraten in einen endlosen Loop. Alles scheint sich wieder und wieder zu wiederholen, bis zur Gefahrenbremsung.